Verrückt, wie schnell die Zeit doch vergeht. Gerade erst am GRIPS angefangen und schon ist das FSJ Kultur schon wieder vorbei. Ein ganzes Jahr haben wir in unserem Lieblings-Theater verbracht und viele neue und schöne Erfahrungen gesammelt. Gemeinsam haben wir die Herzen der Mitarbeiter erobert, die wir auch sofort alle lieb gewonnen haben. Doch leider hat alles irgendwann ein Ende. So mussten auch wir uns von all den tollen Menschen wehmütig verabschieden. Doch was wäre das für ein Abschied ohne eine kleine Party mit großem Buffet?
Also haben wir mit unserer Kollegin, die zum Sommer hin auch das GRIPS verlässt, einen Berg an Essen aufgetischt. Man will ja in Erinnerung behalten werden! ;)
Zusammen haben wir dann gegessen, gefeiert, ordentlich Sekt getrunken und doch ab und zu eine kleine Träne verdrückt. Denn auch ein einzelnes Jahr kann einem wie ein ganzes Leben vorkommen. So viele neue Freunde, die man wieder verlassen muss. Bevor wir gegangen sind, haben wir noch ein kleines Andenken gebastelt. Damit wir für immer zum GRIPS gehören.
Keine Angst, wir kommen wieder! Ganz bestimmt.

 Ausnahmsweise waren wir bei unserer regelmäßigen Erkundungstour durchs Haus auch mal in der Raucherecke. Naja, es ist mehr ein Rauchergang, der eine Art Balkon in der Lücke zwischen dem alten GRIPS-Gebäude und dem Anbau von 1995  ist.
Die GRIPSler nennen ihn das „Paradies“, weil dieser schmale Gang eine Art „grüne Oase“ inmitten des Hauses darstellt.
Und was sehen wir dort ganz unschuldig versteckt zwischen grünen Zweigen an der Wand hocken? Bambi!
Doch wie genau ist es dort hingelangt? Als wir unseren künstlerischen Betriebsdirektor Pete, der immer für einen Scherz zu haben ist, fragen, antwortet er: "Mit einer Leiter!"
Das soll es gewesen sein? Niemals. Wir forschen weiter. Auch die Schneiderinnen Anne und Sabine, die ganz in der Nähe des „Paradieses“ arbeiten, wissen von nichts. Nur einen Tipp können sie uns geben: „Das Reh versteckt sich bestimmt schon seit 12 Jahren.“ Aber wer weiß, was wirklich damals passierte?!
Die Suche nach einer Antwort geht weiter. Wir sollen die Requisiteure fragen, die wissen das bestimmt. Na gut, schnell mal ’ne Facebook-Nachricht geschrieben, doch leider wieder kein Erfolg. Bambi ist leider länger am Haus als unser Requisiteur.
Langsam wird uns klar: Das Reh im „Paradies" ist ein Mysterium.

Während eines Ganges durch unseren berühmt-berüchtigten Raucherraum, fiel uns im schummrigen Deckenlicht, in dem Rauchschwaden waberten, ein leuchtend rotes Ding ins Auge...
Wir traten näher an das Ding heran, welches unter einem Regal hervorlugte.
Unter dem Regal bot sich uns ein unerwarteter Anblick: Schüchtern in eine Ecke gedrängt stand dort ein staubsaugerähnliches Gerät mit roter Kappe. Nach einem kurzen Annäherungsversuch unsererseits un einem Klicken von Seiten des Staubsaugers, entpuppte sich dieses Ding als niemand anderes als der Droide R2D2 aus Star Wars. Wir waren verblüfft: Wie kam dieser Besucher aus dem All ausgerechnet zu uns ins Theater in den Raucher-Raum?
R2D2 hüllte sich nur in Schweigen, was die Beantwortung unserer Fragen anging. Anscheinend ließen sich diese Informationen unter der Kategorie TOP Secret verbuchen, daher bohrten wir nicht nach.
Nach einigen weiteren stillen Sekunden des Schweigens und des sich gegenseitigen Betrachtens, schlugen wir letztendlich höflich den Rückweg ein.
Das arme kleine Kerlchen wollte sicherlich nicht von neugierigen Erdbewohnern wie uns gestalked werden. Also wünschten wir R2 noch einen angenehmen Nachmittag und verließen den Raum.

Erst, als wir wieder vor unserem Computer saßen, wurde uns bewusst, was wir grade erlebt hatten. Ein kleiner rot-weißer Alien-Roboter hauste bei uns im Theater! Unglaublich. Aber halt: rot-weiß?!
Vielleicht handelte es sich hier doch um eine Undercover-Aktion...? Anders konnten wir uns das sonst nicht erklären. 

In dem GRIPS-Stück 1848 - DIE GESCHICHTE VON JETTE UND FRIEDER legt „Frieder“ sie erst als Liebesbeweis täglich vor die Tür seiner Angebeteten „Jette“. Später im Stück wird während einer Straßenschlacht damit geworfen. Im Alltag der Protagonisten des Stücks spielen sie eine wichtige Rolle. Doch jetzt, da das Stück abgespielt ist, liegen sie bei uns neben der Küche und warten darauf, verarbeitet zu werden .
Beim täglichen Gang am Kopierer vorbei fällt der Blick unweigerlich auf die Kiste mit braunem Gold. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, sie suchen die Aufmerksamkeit derer, die hastig an ihnen vorbei marschieren. "Bitte lasst uns nicht so unnütz zurück!", scheinen sie zu schreien. 
In dem Theaterstück, das von der sogannenten „Kartoffel-Revolte von 1848“ erzählt, wäre es eine Schande gewesen, Kartoffeln so verkommen zu lassen, die Menschen hatten Hunger und waren dankbar für jede einzelne Kartoffel. Und heute? Heute werden in Supermärkten so viele noch gute Lebensmittel einfach weggeworfen. 

Eine Woche später: In Gedanken bereits nicht mehr bei den Kartoffeln, schlendere ich gemächlich, auf dem Weg zur Teamsitzung, am Kopierer vorbei. Das Wetter ist schön und ich muss blinzeln, als mich die durch das Fenster scheinende Sonne in der Nase kitzelt. Ich schaue zu Boden, um den lästigen Strahlen zu entkommen, und mein Blick fällt auf die Stelle, an der die Kartoffeln standen. Sie sind weg!
Jemand hat sich offensichtlich ihrer erbarmt und einen Nutzen gefunden. Doch ob sie ihr Ende nun in Salat oder Kartoffelbrei fanden, lässt sich nicht mehr herausfinden. Egal! Hauptsache ist doch, dass sie nicht vergessen, sondern gegessen wurden.
 

Da stromert man, auf der Suche nach willigen Interview-Partnern durch das Haus und stößt auf merkwürdige Dinge...
Direkt neben der Garderobe endeckten wir einen an der Wand hängenden Erste-Hilfe-Kasten, der mit verschiedenen Parfüm-Fläschchen vollgestellt war. 

"Ach, das sind die Witwen-Düfte aus Linie 1. Wer Oma-Parfüm zu Hause hat, der stellt das hier einfach hin.", erklärt uns einer der Requisiteure. Interessant... das sind aber viele Oma-Parfüms. Oder wollte da jemand einfach mal zu Hause ausmisten?
Mutig streckte Belana ihre Hand aus und zog an der Tür. Beim Öffnen des Schrankes strömte uns ein überwältigend intensiver Kellergeruch mit einer süßlichen Note entgegen, der uns dazu brachte, stark die Nase zu rümpfen.

Unsere Wilmersdorfer-Witwen aus Linie 1 nebeln sich vor ihrem Auftritt von Kopf bis Fuß mit diversen dieser Duftwässerchen ein, sodass die Leute in der ersten Reihe nicht nur einen optischen Eindruck von den Frauen erhalten.